Fachbereich Textil: Schulleben

# Paris je t’aime

Wie könnte man das Preisgeld des DGUV Wettbewerbs am sinnvollsten investieren? Die Schülerinnen und Schüler der THTI 12 mussten dafür nicht lange überlegen und waren sich schnell einig, dass dem Textilbereich eine „richtige“ Lehrfahrt gut tun würde. Als Ziel, wie sollte es auch anders für junge Modeschaffende sein, wurde die Metropole Paris auserkoren.

Glücklicherweise fiel unsere 4tägige Klassenfahrt genau zwischen 2 Bahn-Streiks. So hieß es Mitte Januar dann „bon voyage“ und wir machten uns bei Schneegestöber von Würzburg aus mit dem Zug auf den Weg. Die französische Hauptstadt empfing uns mit blauem Himmel und Sonnenschein, sodass wir direkt mit unserer Sightseeing-Tour starten konnten. Am Triumphbogen beginnend, schlenderten wir die Champs-Elysée hinunter zu unserem 1. modischen Programmpunkt: der Galerie DIOR. Das Museum gab Einblicke in die Geschichte des Haute Couture Hauses DIOR und zeigte traumhafte Abendkleider, besondere Accessoires und die Entwicklung der Parfumlinie. Ein spezielles Highlight war das Treppenhaus, in dem farbenprächtige Miniaturmodelle ausgestellt waren.

 

Überglücklich verließen wir die Galerie und spazierten bei Dämmerung durch die beleuchteten Straßen Paris Richtung Seine. Hier erwartete uns auch schon das nächste „WOW-Erlebnis“: der glitzernde Eifelturm. Von dort aus startete unsere einstündig Bootstour, die uns viele weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt bei Nacht präsentierte. Ja, bereits der erste Tag war für uns alle sehr beeindruckend und so sollte es am zweiten Tag auch weiter gehen!

Nach einem gemeinsamen Frühstück mit Croissants, Baguette und Pain au chocolat machten wir es uns in einem HOP-on-HOP-off-Bus bequem und ließen uns zu den wichtigsten Ecken chauffieren. Zwischenstopp legten wir dann auf der Dachterrasse der Galerie Lafayette ein, die uns einen traumhaften Ausblick über die Metropole bescherte (sehr lohnenswert und kostenfrei!). Unsere Bustour setzte sich dann über Notre Dame, den Louvre bis zum Eifelturm fort. Von dort statteten wir der kleinen Schwester der Freiheitsstatue einen Besuch ab, die Vorbild für das Geschenk der Franzosen an die Amerikaner ist. Nach einer kurzen Pause bei selbstgekochtem Abendessen in unserer Unterkunft, sollte der 2. Tag mit einer nächtlichen „Wanderung“ im Viertel Montmartre mit der bekannten Kirche Sacre Coeur enden.

Unser 3. Tag stand ganz unter dem Thema Mode. So begaben sich die Schülerinnen und Schüler im Pariser Viertel Marais auf Trendrecherche und durchstöberten viele kleine Boutiquen und Second Hand Shops. Den Nachmittag verbrachten wir komplett im Musée des art décorative – ein Museum, dass sich in einem Flügel des Louvres befindet und in dem es regelmäßig große Ausstellungen zu Designer gibt. Wir hatten zum einen das Glück, anlässlich der bevorstehenden Olympischen Spiele, die Sammlung „Sport und Mode“ besichtigen zu können. Zum anderen wartete aber auch eine besondere Ausstellung über die außergewöhnliche Modedesignerin Iris van Herpen auf uns. Ein einzigartiges Erlebnis bot sich über 2 Stockwerke hinweg und bescherte uns Einblicke in das Schaffen der jungen Künstlerin. Atemberaubende Modelle der Extraklasse wurden in Szene gesetzt und wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus – Auszubildende und Lehrkräfte gleichermaßen! Allein dafür hatte sich die Reise gelohnt.

Mit Sonnenstrahlen verabschiedete sich die französische Hauptstadt am letzten Tag von uns und entließ uns mit wunderbaren Erinnerungen auf unsere Heimreise – Au revoir et abientôt!

 

Bilder: THTI 12 Text: Jessica Quednau

Werktöne - die THTI 10 besucht Modenschau in Nürnberg

Stille und Dunkelheit herrschte am 29.06. im Gemeindehaus Langwasser in Nürnberg, als plötzlich Geräusche von Industriemaschinen mit ihrem metallenen Klappern, monotonen Stampfen und immer lauter werdendem Rattern die Modenschau „WERKtöne“ eröffneten.

In der einstündigen Show wurden zu diesem musikalisch unterlegten Beat selbstentworfene und eigens gefertigte Kleidungsstücke der Modeschulen B5 Nürnberg präsentiert. So waren auf dem Catwalk die alljährliche Schulkollektion, Abschlussarbeiten der Modeschneider und Bekleidungstechniker, Upcycling-Modelle der Änderungsschneider und Werke der Bekleidungstechnischen Assistenten zu bewundern.

Auch unsere Auszubildenden im ersten Lehrjahr nahmen die außergewöhnlichen Designs mit Begeisterung auf. So hatte jeder mindestens ein Lieblingsstück im Auge, dass vielleicht für zukünftige Schulprojekte als Inspiration dienen wird.

Im Vorfeld konnten sich die Schülerinnen und Schüler der THTI 10 jedoch von Historischen Kostümen ab dem 18 Jahrhundert inspirieren lassen. So nutzen wir vor der Modenschau die Dauerausstellung des Germanischen National Museums in Nürnberg, um die Entwicklung der Mode von 1700 – 2000 genauer zu betrachten und eine Grundlage für zukünftige Unterrichtsinhalte in den nächsten Lehrjahren zu schaffen.

Text und Bilder: Jessica Quednau

 

And the winner is… THTI 11 erhält den 1. Preis beim Kreativwettbewerb der DGUV

„Kennen Sie das auch, Sie müssen zur Arbeit und wissen, dass Ihre Schuhe schon bessere Zeiten gesehen haben…“

Mit diesen Zeilen beginnt das Video für den SPIKE 2000. Der ultimative Sicherheitsschuh, den die THTI 11 im Rahmen des Wettbewerbs JUGEND WILL SICH-ER-LEBEN, der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), kreiert hat. Der diesjährige Wettbewerb hatte das Thema „Watch out! Null Stolpern, Rutschen, Stürzen“, weshalb das Schuhmodell mit besonderen Elementen versehen war:

„Ausgestattet mit ansprechenden Farben, Sicherheitsschnürsenkeln, einer Antirutschsohle, Verteidigungs- und Sicherungseinrichtungen, visuell kommunikativen Aktzenten, ist der SPIKE 2000 der optische Hingucker zu jedem Outfit in jeder Branche.“

Für den Schuh wurde das eigene Firmenlogo entwickelt, welches den passenden Karton zierte. Zudem wurde das Produkt angemessen in einem TV-Shopping-Werbespot angepriesen.

Das Projekt hatten die Auszubildenden im Rahmen des Deutsch- und PuG-Unterrichtes mit ihrer Lehrerin Karin Pohl erarbeitet. Das Konzept rund um den SPIKE 2000 überzeugte die Jury der DGUV in vollen Zügen und bescherte am 25.05.2023 den Auszubildenden den 1. Platz beim Wettbewerb in Mindelheim.

Text und Foto:  Jessica Quednau

 

Stoffeinkauf bei Czerny und Co

Am 4.Mai öffnete die Modefirma Cerny ihre Pforte für den Outlet Verkauf von Kollektions-Stoffen und Zutaten. Könnte man sich etwas Schöneres vorstellen, als den vorletzten Schultag mit dem Stöbern nach textilen Schätzen zu verbringen?

Für angehende Mode- und Maßschneider, die kurz vor der Abschlussprüfung stehen, fiel die Antwort recht offensichtlich aus, da man für die praktische Prüfung noch das ein oder andere Material dringend benötigte. Und selbst, wenn schon alles vorbereitet war, so fand man beim Sonderverkauf noch etliche exklusive Stöffchen, Knöpfe, Bänder und Borten, die das Schneiderherz höherschlagen ließen. Begleitet wurde die Abschlussklasse von ihren Lehrkräften Frau Kuhmann, Frau Pohl und Frau Quednau, die ebenso begeistert von der vielfältigen Auswahl an Textilien waren.

Zufälligerweise begegneten wir dort einer ehemaligen Textil-Schülerin des BSZ Alfons Goppel, die mittlerweile bei Czerny Manufaktur GmbH für die Marke „VON&ZU“ als Junior Designerin tätig ist. Nach einem erfreulichen Gespräch über die beruflichen Etappen nach der Ausbildung arrangierte sie den Kontakt zu den beiden Chefinnen Eva-Maria und Magdalena Czerny. Diese boten uns spontan eine Führung in den Räumlichkeiten des Familienunternehmens in Gemünden an, das auf über 75 Jahre Geschichte in der Modebranche zurückblicken kann.

Eine sehr freundliche Mitarbeiterin leitete uns durch die verschiedenen Bereiche, wie Showroom, Musternäherei, Designabteilung und Zuschnitt. Sie erklärte auf sehr authentische Weise, wie dort die Kollektionen entstehen und unterhielt sich angeregt mit unseren Schülerinnen und Schülern über deren Ausbildung und Zukunftsperspektiven.  Danke für die persönlichen Einblicke und hilfreiche Tipps, die dort unseren Auszubildenden mit auf den Weg gegeben wurden!

Nach einer kulinarischen „Verschnaufpause“ und einer kleinen Überraschung von Frau Pohl, wartete noch ein weiteres Stoffgeschäft in Weyersfeld auf uns. Und wer glaubt, dass TextilschülerInnen nach 2 Stunden Intensiv-Shopping und Firmenführung am Vormittag, nachmittags keinen Bedarf an noch mehr Material verspüren, der irrt!

Eingetroffen in der großen Lagerhalle, öffneten sich die Augen und Münder von unseren angehenden Modeexperten und sie kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Reihten sich dort doch ernsthaft tausende von Stoffen bis unter die Hallendecke, arrangiert in Gängen mit maximaler Durchgangsbreite von gefühlt 60cm. Nun konnten noch die fehlenden Materialien für die praktische Prüfung besorgt werden und allerlei andere Gewebe, die darauf hoffen, im Laufe des Schneiderlebens zu bezaubernden Kleidungsstücken verarbeitet zu werden. Aber erstmal muss jetzt die Prüfung bestanden werden – Ich drücke euch die Daumen! Danke für 3 wundervolle, einzigartige Jahre und dass ich euch dabei begleiten durfte! Ihr seid einzigartig.

Text und Bild: Jessica Quednau

 

Farbenlehre hautnah

Eines der wichtigen Unterrichtsinhalte der 12. Klasse Textil ist die Farbenlehre. In einer Doppelstunde je Berufsschulblock befasste sich das 3. Ausbildungsjahr deshalb genauer mit Themen wie Farbharmonien und -nuancen, Bedeutung und Symbolik von Farben, bis hin zur Recherche über die Trendfarben von 2024. Zudem werden in diesen Unterrichtseinheiten neben dem Mischen auch Kollagen zu Farbkontrasten gestaltet, Farbtypen und Farbberatung vertieft, oder am PC eigene Muster für Stoffe kreiert.

Man merkt, dass es sich also um ein recht kreatives Fach handelt, was unsere angehenden Maß- und Modeschneider dazu beflügelte, die theoretischen und praktischen Unterrichtsinhalte auch auf textile Weise darzustellen – die Idee des Motto-Freitags war geboren.

So starteten wir das neue Kalenderjahr mit dem Vorsatz, uns speziell für die Doppelstunde Farbenlehre einzukleiden.

Am Freitag, den 13. Januar stand deshalb alles im Fokus auf den Primärfarben und wir entschieden uns „Blau zu machen“.

   

Muster-Mix“ hieß die Parole unter dem sich die THTI 12 Anfang Februar in Schale warf.

2 Wochen später schlossen wir uns der gesamten Schulfamilie an und verkleideten uns zu Fasching.

Der 12-teilige Farbkreis nach Johannes Itten, sollte uns Mitte März vor die Herausforderung stellen, genau den richtigen Farbton aus unserem heimischen Kleiderschrank zu fischen. Krankheitsbedingt fehlten uns jedoch leider einige, aber für ein Regenbogenfoto hat es glücklicherweise gereicht.

Die unbunten Farben, Schwarz und Weiß, dominierten unser finales Outfit, wobei nach dem Zufallsprinzip Karten gezogen wurden und sich nur eine Person dunkel kleiden durfte. (siehe Klassenfoto)

Diese Idee, sich immer wieder kreativ nach einem bestimmten Motto zu kleiden, begeisterte uns so sehr, dass schon die Themen für die nächsten und letzten beiden großen Treffen der Klassengemeinschaft vereinbart wurden:

So werdet ihr uns am 21. Juli, dem Tag der schulischen Abschlussfeier, in selbstgenähten Kleidungsstücken und am 26. Juli, dem Tag der Freisprechfeier der Handwerkskammer, unter den Einflüssen der Modeepoche „Gotik“ auffinden können. Mal sehen, welche kuriosen Kopfbedeckungen und Gewänder an diesem Tag zum Vorschein kommen.

Text und Fotos: Jessica Quednau

„Watch out! Null Stolpern, Rutschen, Stürzen“– Die THTI 11 nimmt am Wettbewerb der DGUV teil

Auch dieses Jahr hat die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, DGUV, einen Wettbewerb ihres Programmes „Jugend will sich-er-leben (JWSL)“ ausgeschrieben. JWSL sensibilisiert Auszubildende für mehr Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit.

Zum diesjährigen Motto „Watch out! Null Stolpern, Rutschen, Stürzen“, ließ sich die THTI 11 etwas ganz Besonderes einfallen. Die Schülerinnen und Schüler gründeten die Schuhmarke SPIKE 2000 und entwarfen das Modell BE SECURE. Ein außergewöhnlicher Sicherheitsschuh, der nicht nur optisch beeindruckt, sondern seinen Träger vor sämtlichen Gefahren des beruflichen Alltags zu schützen vermag. Ein wahres Wunderwerk in Design und Technik! Ein weltweites Novum in Sachen Arbeitskleidung! Eine Schuhrevolution, die jeder von uns besitzen sollte, wie uns die Auszubildenden im passenden Werbeclip und beim TV-Shopping anpreisen (Link).

Aber sehen Sie doch selbst, ob wir mit diesem Beitrag einen Preis beim Wettbewerb verdienen…

Text: Jessica Quednau Fotos/Video: THTI 11 mit Karin Pohl

   

Die Kleidertauschparty 2.0 – ein Schulevent für mehr Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und Sensibilisierung für fairen Handel

Nachdem im Januar 2020 die erste Kleidertauschparty von einer Textilklasse für die Schülerinnen und Schüler des BSZ Alfons Goppel organisiert wurde, ist viel Zeit vergangen. Viel Zeit, in der sich in den heimischen Kleiderschränken etliche Klamotten angesammelt haben, die man mittlerweile nicht mehr trägt. Vielleicht, weil sich durch die Corona-Zeit unser Stil geändert hat. Vielleicht aber auch, weil sich in der Mode ständig neue Trends entwickeln und wir deshalb immer öfter neue Bekleidung kaufen. Aber was geschieht mit den „alten“ Oberteilen, Jacken oder Hosen? Die Textilien, die zum Teil nur einmal oder oft gar nicht getragen wurden – die klassischen Fehlkäufe eben? Altkleidersammlung oder gleich in den Müll? Für viele Mitglieder unserer Schulfamilie kam da der Aufruf der THTI 11 Anfang März ganz recht. „Her mit den Klamotten, die ihr nicht mehr braucht, die aber noch in Ordnung und tragbar sind! Wir organisieren für euch eine Kleidertauschparty!“

6 Wochen lang wurden Kleiderspenden entgegengenommen. Was anfänglich noch zurückhaltend wirkte, entwickelte sich nach den Osterferien zu Bergen von Textilien, die dann von der Klasse sortiert, zum Teil repariert und letztlich in der Aula präsentiert wurden. 3 Tage lang verwandelte sich dieser Bereich in einen Pop-Up-Store aus Kleiderstangen, Wühltischen und Umkleidekabinen und verschaffte allen Schülerinnen und Schülern des BSZ ein geldfreies Shoppingerlebnis.

Mit ihrer Aktion wollten die angehenden Maß- und Modeschneider auf den erschreckenden Umgang mit Mode hinweisen. So werden in Deutschland jährlich eine halbe Million tragbare Kleidungsstücke weggeworfen. Weltweit sind es sogar 4,3 Millionen Tonnen, darunter neue, unverkaufte Ware von bekannten Marken, die so ihre Reste entsorgen. Diese und weitere Informationen zum Thema Textilien und Mode waren während der Kleidertauschparty in einer kleinen Ausstellung zu sehen. Dort konnten sich Schülerinnen und Schüler mit Produktionsabläufen und -bedingungen, Rohstoffen und Waren-Siegeln, wie dem Fairtrade Logo, vertraut machen.

Aber auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. In einem Fairtrade-Café gab es leckeren, selbstgebackenen Kuchen und Kaffee aus fairem Handel zu erwerben. Der Gewinn von 277€ kam unserem Apfelprojekt zugute. Die ansprechende Atmosphäre und die höchst professionelle Betreuung durch die Textilklasse lockten viele Interessentinnen und Interessenten an und so konnte ein Großteil der Kleidung neue glückliche Besitzerinnen und Besitzer finden. Zu guter Letzt wanderte die Kleidertauschparty spontan zu unseren DK-BS-Klassen ins ANKER-Zentrum, welche sich sehr über die Überraschungspakete gefreut haben.

 

Text: Jessica Quednau

Bilder: Kristin Weißenberger

„Mit jeder Faser“ - Über die Stoffe um uns herum

Die Sonderausstellung des Naturkundemuseums lockte die THTI 11 am Donnerstag, den 30.03. nach Coburg. In anschaulicher Art und Weise wurde dort ein Überblick über sämtliche textile Fasern gegeben und mit Beispielen veranschaulicht, was daraus für Kleidungsstücke, Accessoires und Alltagsgegenstände gemacht werden. Die Schülerinnen und Schüler vertieften ihre Kenntnisse des ersten Ausbildungsjahres und erfuhren darüber hinaus auch, dass moderne Textilien wie Milch- und Spinnen-Fasern, aber auch das Recycling von Plastikmüll zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Neben der Sonderausstellung offenbarte das Museum noch zahlreiche andere interessante Gebiete, welche die Auszubildenden mit Begeisterung betrachteten. Die Sammlung aus Edelsteinen und Mineralien faszinierte besonders unsere weiblichen Modeexperten. Ebenso die Bereiche Erde und Erdgeschichte und das Thema Evolution und der Mensch, machten unseren Aufenthalt im Naturkundemuseum sehr kurzweilig.

Nach einem schnellen Spaziergang durch die bezaubernde Innenstadt und einer kulinarischen Stärkung erhielten wir vom Landestheater Coburg eine besondere und eigens für uns arrangierte Führung. Da eine Mitschülerin dort ihre Ausbildung zur Herrenschneiderin macht, durften wir exklusiv hinter die Kulissen blicken und erfuhren spannende und humorvolle Geschichten über die Aufgaben rund um die Bühne. Danke für ein einmaliges Erlebnis, das uns hier beschert wurde, kurz bevor dort der letzte Vorhang für die jahrelange Sanierung des Theaters fällt.

Text und Bild: Jessica Quednau

A sens of nature -Natur trifft Mode: Eine Projektarbeit der Maßschneiderklasse TH12

Über 3 Blockschulwochen hinweg, von November 2022 bis Februar 2023, ließen sich die Schülerinnen und Schüler der Textilklasse von diesem besonderen Thema inspirieren. Aufgabe war es ein Kleidungsstück zu fertigen, das mittels handwerklicher Ziertechnik florale Elemente widerspiegelt.

Nachdem die ersten Motive der Natur auf einem Inspirations-Board festgehalten wurden, zeichneten die Auszubildenden Modeskizzen zu ihrem zukünftigen Modell. Sie wandelten Schnitte für das jeweilige Bekleidungsstück ab oder konstruierten diese sogar komplett selbst. Währenddessen wurden schon Arbeitspläne mit der Abfolge der nötigen Arbeitsschritte konzipiert, um anschließend hoch motiviert mit dem Nähen beginnen zu können.

Zur Projektarbeit gehörte außerdem die Erstellung einer Dokumentations-Mappe, die alle Notizen und Zeichnungen beinhaltete. Zudem wurden eine Modellbeschreibung und Zielgruppenanalyse hinzugefügt, da sich so die angehenden Damen- und Herrenschneider Gedanken über ihr zukünftiges Kundenklientel machen sollten.

Auch zu Hause wurde viel von den Auszubildenden geleistet, sodass neben Arbeit und Berufsschule bis zu 50 Stunden in die Projekte investiert wurden, was man den Modellen ansieht. So entstand in filigraner Handarbeit eine außergewöhnliche, facettenreiche Kollektion, die wir dann in einem lustigen Fotoshooting in unserer neuen Schulturnhalle festhalten durften!

Aber sehen Sie doch selbst…

Text: Jessica Quednau Fotos: TH 12

Textiles Sightseeing quer durch Franken – Exkursion der THTI 10 zum Schuljahresende

Der letzte Schulblock der THTI 10 des Schuljahres 2021/22 stand dank herrlichstem Wetter und dem günstigen 9-€-Ticket ganz im Zeichen der Fahrtenwoche. Textiles Sightseeing quer durch Franken, war unser Motto.

So zog es uns am Dienstag, den 26.07. ins oberfränkische Buttenheim. Ein sehr kleines, unscheinbares Dorf, das jedoch eine weltweit bekannte und beliebte Berühmtheit hervorbrachte: Levi Strauss und mit ihm, die Jeans. Das Geburtshaus wurde aufwändig renoviert und beherbergt seit 2000, die wundervolle Ausstellung über den Erfinder der Jeans. Mit einem Audio-Guide durften sich die Schülerinnen und Schülern auf eine Reise in die Vergangenheit begeben. Angefangen von der Geburt bis zur Auswanderung Levi Strauss’ nach Amerika, über die Entwicklung des blauen Stoffes bis hin zur kuriosen Idee aus Zeltplanen Goldgräber-Hosen zu fertigen, konnte man in diesem wundervollen Ambiente erleben. Auch der Siegeszug von einer Arbeiterhose zu DEM Kleidungsstück, das noch heute nicht mehr aus der Modewelt wegzudenken ist, wurde unseren Auszubildenden im Museum verdeutlicht. Es war ein wunderschönes, kurzweiliges Erlebnis und ist auch für „Nicht-Textiler“ sehr zu empfehlen!

Die 2. Etappe führte uns am Donnerstag, den 28.07. ins unterfränkische Wolfsmünster (Gräfendorf) in die Webstube Saalehof. Die Betreiber, das Ehepaar Kisperth, öffneten mal wieder extra für unseren Textilbereich ihre Türen. Die beiden vermittelten den Schülerinnen und Schülern praktische Eindrücke von der Wollgarngewinnung und Stoffweberei. Aufgeteilt auf zwei Gruppen erfuhr die THTI 10 den Weg der unterschiedlichen Wollfaser, über zahlreiche Wasch- und Kämmvorgänge, zum Spinnprozess per Hand. Frau Kisperth demonstrierte auf den beiden Webstühlen in ihrer kleinen Stube, wie aus diese selbsthergestellten Garne Stoffe hergestellt werden. Einige mutige Schülerinnen durften ihr Können auf besagtem Gerät austesten, das ausschließlich mit vollem Körpereinsatz und ganz ohne Elektronik zauberhafte Textilien erzeugen kann. Gerne erinnern wir uns an dieses großartige Erlebnis und bedanken uns beim Ehepaar Kisperth, das auf sehr persönliche und liebevolle Art den theoretischen Unterricht praxisnah verdeutlich haben.

 

Text und Fotos: Jessica Quednau

Von der Wolle zum fertigen Stoff – eine textile Exkursion in die Handweberei

Wie aus der Wollfaser von heimischen Schafen einzigartige Stoffe gewebt werden, konnten die Schülerinnen und Schüler der THTI 12 live miterleben.

Nachdem wir vom Ehepaar Kisperth liebevoll in den eigenen 4 Wänden willkommen geheißen wurden, erklärte man uns in 2 Etappen die kunstvolle Entwicklung der Textilien. Zunächst durften wir unter Anleitung von Herrn Kisperth hautnah fühlen, welche Unterschiede in der Qualität die regionalen Schafe liefern und wie fein vergleichsweise Alpaka dazu ist. Nach den Vorbereitungen der Wollfasern, zu denen beispielsweise das Waschen oder Kämmen zählt, wurde vor unseren Augen das mit Spezial-Werkzeugen aufbereitete Wollvlies zu feinen Fäden gesponnen. Selbstverständlich durften wir dabei auch aktiv werden und mitwirken!

Mit viel Begeisterung zum Handwerk wurden uns auch die verwendeten Methoden erklärt, mit denen man die Wollfaser auf natürlichem Wege färben kann. Dazu durften wir etliche Wollknäule bestaunen und mit Textiler-Augen unter die Lupe nehmen.

Mit diesen Wollgarnen wurden dann die Webstühle bestückt, auf denen uns dann Frau Kisperth das Weben von Stoffen demonstrierte. Eindrucksvoll berichtete sie uns wie dabei aus einer Muster-Vorlage, der sogenannten Patrone, durch das Betätigen einzelner Schäfte mit Fußpedalen eine textile Fläche wird.

Die Auszubildenden der 12. Klasse konnten durch diese wundervolle Lehrfahrt den Unterrichtsstoff im wahrsten Sinne des Wortes begreifen und ihr theoretisches Wissen in der Praxis umsetzten.

 

Text und Fotos: FLin Jessica Quednau

Textilklasse organisiert eine Kleidertauschparty für die ganze Schule

A„Kann ich so bleiben?“ fragt eine Schülerin einige Mitschülerinnen und schaut dabei in den Spiegel, der nahezu einen Rundumblick bietet. Die Freundinnen nicken ihr ermutigend zu. Wieder hat eine zufriedene Kundin in der Aula ein neues gebrauchtes Shirt beim geldfreien Shoppingerlebnis der besonderen Art erstanden. Die Textilklasse 11 organisierte eine zweitägige Kleidertauschparty. Nachhaltigkeit war ein wichtiges Ziel. Kleidung soll länger im textilen Kreislauf bleiben. Über eine Million Kleidungsstücke werden jährlich in Deutschland weggeworfen, von denen mindestens 50% noch tragbar wären. Auch auf die Bedeutung ihres Handwerks wollten die angehenden Schneiderinnen und Modenäherinnen aufmerksam machen. Sie wissen, welchen Aufwand es bedeutet, Kleidung zu produzieren und sie wünschen sich Wertschätzung der Kunden für diese Arbeit.

Die Klasse hat recherchiert, unter welchen Bedingungen textile Rohmaterialien produziert und die Textilien in Fernost genäht wird. Referentin Gisela Volz des evangelischen Partnerschaftscentrums Mission EineWelt wurde im Rahmen des hauptsächlich im Religionsunterricht stattfindenden Projekts eingeladen. Ausgehend von ihren Informationen vertieften sich die Schülerinnen und Schüler in das Thema und erstellten eine sehr ansprechende und informative Ausstellung, die sie in der Aula zeigten.
Mit einem gut durchdachten Kommunikationskonzept lud die Textilklasse zum Mitbringen von gebrauchter gut erhaltener Kleidung ein. Die Resonanz war anfangs verhalten. Aber schließlich sprang der Funke über und der Sammelbehälter füllte sich vor dem großen Tag der Kleidertauschparty täglich mehr. Das gewohnt kooperative Team am beruflichen Schulzentrum half zusammen: Ein Stand mit Kaffee aus fairem Handel und selbst gebackenem Kuchen wurde vom Fachbereich Ernährung und Versorgung organisiert.
 

Die Ausstellung über Hintergründe der Textilherstellung und Überlegungen zu unserem Konsumverhalten wurde um einen Laufzettel erweitert, auf dem Fragen zu den Tafeln beantwortet werden konnten. Ein kleiner Filmbeitrag aus der Ukraine ergänzte eigene Arbeitserfahrungen von Schülern in einer Nähfabrik z.B. in diesem osteuropäischen Land.

Die Praxislehrkräfte des Textilfachbereichs unterstützten mit fachgerechtem Equipment die Präsentation der Kleidung, die in der Aula zu einer äußerst ansprechenden Boutique aufgebaut wurde. Im angrenzenden Religionsraum entstanden Umkleidekabinen und es wurden Spiegel platziert. Angenehme Musik bildete eine passende Hintergrunduntermalung. Nun konnten jeweils zwei Klassen pro Unterrichtsstunde am Projekt teilnehmen. Die ansprechende Atmosphäre und die höchst professionelle Betreuung durch die Textilklasse lockten viele Interessentinnen und Interessenten an und so konnte ein Großteil der Kleidung neue glückliche Besitzerinnen und Besitzer finden. „Welch eine geniale Idee! Sowas müssen wir wieder machen!“ meinte eine Kundin begeistert.

Text: Renate Käser
Bilder: Jessica Quednau, Sabine Otter, Antonia Koch, Elisabeth Dandl

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