Auf dem Weg

zur Schule mit Schulprofil Inklusion…

zur Schule mit Schulprofil Inklusion…

Jeder Schüler, jede Schülerin ist anders, aber alle haben ein gemeinsames Ziel: Teilhabe an Schule, Teilhabe an Beruf, Teilhabe an Gesellschaft. Diesem Ziel, vielmehr sogar diesem Menschenrecht, stellen wir uns seit vielen Jahren. Um diesem noch mehr Nachdruck zu verleihen, haben wir uns im Jahr 2022 am Staatsministerium für Unterricht und Kultus für das „Schulprofil Inklusion“ erfolgreich beworben und sind nun bereits im letzten Jahr der zweijährigen Implementierungsphase.

Bereits vor der Implementierungsphase wurden schon einige inklusive Elemente im Schulalltag eingeführt. Während der Implementierung kamen nun noch ganz neue inklusive Elemente hinzu und bestehende wurden optimiert.

Alles in allem beinhaltet unser inklusives Konzept momentan folgende „Puzzleteile“:

In den Kooperationsklassen an der Berufsfachschule für Sozialpflege werden die Schülerinnen und Schüler im Förderschwerpunkt Lernen und sozial-emotionale Entwicklung durch den Mobilen Sonderpädagogischen Dienst (MSD) von unserer Partnerschule (Adolph-Kolping-Berufsschule Schweinfurt) seit 2016 stundenweise im Unterricht nachhaltig unterstützt mittels Zielgesprächen, Teamteaching, Differenzierung und Lernberatung bevorzugt in den Prüfungsfächern. Die Entscheidung für die Art der Unterstützung trifft hierbei die Klassenleitung, die unterrichtende Lehrkraft und die MSD-Lehrkraft in Abhängigkeit von den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Hierbei steht auch immer das Vermeiden von Stigmatisierung im Vordergrund.

 

Der „freie“ MSD fördert darüber hinaus weitere Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf aus anderen Berufsbereichen (neben der Sozialpflege) auch in der o.g. Art und Weise. Er fungiert überdies auch immer als Berater und Ansprechpartner für einzelne Lehrkräfte, die Schulleitung sowie die Elternschaft.

 

Am Anfang der Implementierungsphase des Schulprofils Inklusion entstand ein multiprofessionelles Team (All-Inklusiv-Team, kurz AI-Team) mit einem festen Kern von 4 Lehrkräften (Beratungslehrkraft, Zweitqualifikantin, Mitglied des Schulentwicklungsteams und einer fachkundigen Lehrkraft), die sich regelmäßig einmal in der Woche – fixiert im Stundenplan – treffen. Die Dokumentation der Sitzungen ist in einem Mebis-Kurs mit weiterem Info-Material zum Thema Inklusion und mit den erarbeiteten Materialien und Vorlagen des AI-Teams (Förderpläne, Gesprächsprotokoll…) hinterlegt.

 

Um dieses Kernteam herum findet ein regelmäßiger Austausch mit der Schulleitung, dem Beratungsteam der Schule und der Tandemschule (Adolph-Kolping-Berufsschule Schweinfurt) statt; nach Bedarf auch mit dem Arbeitsamt, der Schulpsychologin und ggf. weiteren Professionen im Rahmen des Case-Managements.

Die Aufgaben des Al-Teams sind wie folgt: Konzeptionelle Arbeit zum Schulprofil Inklusion; Abfrage und Organisation von Fortbildungswünschen des Kollegiums; Netzwerkarbeit; Case-Management; Vorstellen des Konzepts und wichtiger Informationen in den Lehrerkonferenzen sowie an den Elternabenden; Entwicklung eines schulinternen Förderplans; Erstellung, Organisation sowie Durchführung einer schulinternen Schulung aller Lehrkräfte zur Förderplanarbeit; Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für Lehrkräfte, Schulleitung, Schülerinnen und Schüler und Eltern u.v.m. im Rahmen von Inklusion; Filtern und Sammeln aller Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf; Abfrage des Bedarfs an Inklusionsstunden bei den Klassenlehrkräften inklusive Erstellen einer Empfehlung für die Schulleitung zur Verteilung (Lehrkraft mit entsprechender Klasse).

 

Unsere Lehrkräfte, die in Klassen mit Unterstützungsbedarf zusätzlich in einzelnen Stunden eingesetzt werden, ermöglichen die Unterstützung direkt im Unterricht in Form von Teamteaching, Förderplangesprächen und Differenzierung. Eine Schulung für die Förderplanarbeit findet jährlich durch das AI-Team statt.

 

In der Einführungswoche engagieren sich Schülerinnen und Schüler aus höheren Klassen für die Neuankömmlinge an unserer Schule, indem sie ihnen die Schulstruktur sowie die Schulregeln (teilweise auch in der Landessprache) erklären und im Schulalltag als Tutorinnen und Tutoren fungieren.

 

Eine Vielzahl an Projekten, gerade im sozial-emotionalen Bereich, zielt auf die Auseinandersetzung unserer Schülerinnen und Schüler hinsichtlich brisanter Themen ab, wie z. B. Umgang mit Prüfungsangst, Stressbewältigung, Selbstwirksamkeit, Seminar „Das Leben als Frau in Deutschland…“ etc.

 

Die konzeptionelle Weiterentwicklung von Inklusion an unserer Schule sowie die Fallbesprechung, das sogenannte Case-Management, sind Aufgaben unseres AI-Teams. Hier wurden/werden Fälle von Schülerinnen und Schülern mit Autismus-Spektrum, Mutismus, Hörbeeinträchtigung, Sehbeeinträchtigung, sozial-emotionalen Beeinträchtigungen (Depression, Sucht, …), Trisomie 21 u.v.m. besprochen, mit dem Ziel eine individuelle Lösung zu finden. Hierbei bietet die Schule auch Schnuppertage für Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigungen an.

 

Überdies organisiert das Al-Team Fortbildungen für das Kollegium, um den Lehrkräften Methoden und Informationen zum Thema Inklusion bzw. Unterrichten in inklusiven Settings an die Hand zu geben. Durchgeführt wurden bereits eine Fortbildung für das gesamte Kollegium zum Thema „Inklusion“ sowie die eigens erstellte Schulung in der Förderplanarbeit.

 

Der Auf- bzw. Ausbau eines Netzwerkes mit Professionen außerhalb der Schule (MSD-Hören, Haus der Familie, andere Berufsschulen in Schweinfurt, Arbeitsamt, Maßnahmen-Träger…) spielt ebenso eine bedeutende Rolle im Rahmen von Inklusion, um wichtige Informationen und Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für die Bedürfnisse unserer Schülerinnen und Schüler zu gewinnen.

 

Um den Übergang zwischen Regelschule und beruflichem Schulwesen gerade für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf zu erleichtern, ist der Austausch zwischen den Lehrkräften des MSD aller ortsansässigen Mittelschulen und der vier Berufsschulen in Schweinfurt ein wichtiger Meilenstein, der in diesem Schuljahr erstmalig in Form einer Fortbildung in unserem Haus stattfand. Der Austausch galt den Vertretungen der Mittelschulen, der Förderzentren des Landkreises und der Stadt Schweinfurt und den Vertretungen der vier Berufsschulen in Schweinfurt sowie den Maßnahmenträgern, Regierungsvertretungen der Referate Berufsschulen und Förderschulen, dem Arbeitsamt usw.

 

Die Ergänzung unseres Aufnahmebogens mit der freiwilligen Angabe eines von Seite der Schülerin bzw. des Schülers gewünschten Unterstützungsbedarfs soll dabei helfen, individuelle notwendige Förderung schnell und rechtzeitig eruieren, organisieren und anbieten zu können.

 

Grundlage unserer inklusiven Bestrebungen ist und soll weiterhin der Leitfaden „Index für Inklusion“ sein (Booth & Ainscow 2019)[1], der eine Vielzahl an Anregungen zur Umsetzung von Inklusion auf verschiedenen Ebenen innerhalb einer Schule und darüber hinaus beinhaltet.

 

All die genannten Elemente sind bereits am BSZ etabliert, jedoch hören inklusive Bestrebungen wohl nie auf, so dass in ferner Zukunft folgende Punkte bereits angedacht bzw. in Arbeit sind:

  • Jährlicher Jour fixe zum Austausch, zur Evaluierung und zur Optimierung des Inklusionsprozesses mit allen Professionen, die am Inklusionsprozess des BSZ beteiligt sind
  • Inklusives Jahresthema mit dem gesamten Kollegium, an dem im Laufe eines Schuljahres gearbeitet wird (in Anlehnung an den „Index für Inklusion“)
  • Organisation bestimmter Fortbildungen, z. B. Gebärdensprachkurs, Umgang mit Schülerinnen und Schülern mit sozialen/emotionalen Krankheitsbildern (Depression, Borderline, …)
  • Digitalisierung des Förderplans
  • Erstellung eines für alle Lehrkräfte frei zugänglichen Materialschranks zum Thema Inklusion, z. B. Vertretungsstunden zu Behinderungsarten, Hilfsmittel bei bestimmten Beeinträchtigungen (Braille-Schrift, Brillen, …); dies dient der Sensibilisierung der Schülerschaft für die Heterogenität aller Menschen
  • Erarbeitung eines Moduls für die Einführungswoche an der BFS und BS zum Thema Heterogenität und Beeinträchtigungen
  • Angebote für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler
  • Digitalisierung des Beratungsflyers (Hilfen für Schülerinnen und Schüler) in Form einer TaskCards mit QR-Code
  • Lerncoaching-Angebot

 


[1] Booth, T. & Ainscow, M. (22019). Index für Inklusion. Ein Leitfaden für Schulentwicklung. Weinheim/Basel: Beltz.

Text und Darstellung: Sandra Utter (Literaturangabe: Booth, T. & Ainscow, M. (22019). Index für Inklusion. Ein Leitfaden für Schulentwicklung. Weinheim/Basel: Beltz.)

Ansprechpartnerinnen für Inklusion:

Frau Utter

Kontaktdaten:
Tel.:   09721 47698-0
E-Mail:  utter.sandranoSpam@noSpambsz-schweinfurt.de

Inklusionsbeauftragte am Staatlichen Beruflichen
Schulzentrum Alfons Goppel Schweinfurt
Staatliche Berufsschule III
Geschwister-Scholl-Str. 28 - 32
97424 Schweinfurt

Frau Wolf

Kontaktdaten:
Tel.:   09721 47698-0
E-Mail:  wolf.barbaranoSpam@noSpambsz-schweinfurt.de

Inklusionsbeauftragte am Staatlichen Beruflichen
Schulzentrum Alfons Goppel Schweinfurt
Staatliche Berufsschule III
Geschwister-Scholl-Str. 28 - 32
97424 Schweinfurt

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