Fachbereich Textil: Schulleben

Von der Wolle zum fertigen Stoff – eine textile Exkursion in die Handweberei

Wie aus der Wollfaser von heimischen Schafen einzigartige Stoffe gewebt werden, konnten die Schülerinnen und Schüler der THTI 12 live miterleben.

Nachdem wir vom Ehepaar Kisperth liebevoll in den eigenen 4 Wänden willkommen geheißen wurden, erklärte man uns in 2 Etappen die kunstvolle Entwicklung der Textilien. Zunächst durften wir unter Anleitung von Herrn Kisperth hautnah fühlen, welche Unterschiede in der Qualität die regionalen Schafe liefern und wie fein vergleichsweise Alpaka dazu ist. Nach den Vorbereitungen der Wollfasern, zu denen beispielsweise das Waschen oder Kämmen zählt, wurde vor unseren Augen das mit Spezial-Werkzeugen aufbereitete Wollvlies zu feinen Fäden gesponnen. Selbstverständlich durften wir dabei auch aktiv werden und mitwirken!

Mit viel Begeisterung zum Handwerk wurden uns auch die verwendeten Methoden erklärt, mit denen man die Wollfaser auf natürlichem Wege färben kann. Dazu durften wir etliche Wollknäule bestaunen und mit Textiler-Augen unter die Lupe nehmen.

Mit diesen Wollgarnen wurden dann die Webstühle bestückt, auf denen uns dann Frau Kisperth das Weben von Stoffen demonstrierte. Eindrucksvoll berichtete sie uns wie dabei aus einer Muster-Vorlage, der sogenannten Patrone, durch das Betätigen einzelner Schäfte mit Fußpedalen eine textile Fläche wird.

Die Auszubildenden der 12. Klasse konnten durch diese wundervolle Lehrfahrt den Unterrichtsstoff im wahrsten Sinne des Wortes begreifen und ihr theoretisches Wissen in der Praxis umsetzten.

 

Text und Fotos: FLin Jessica Quednau

Textilklasse organisiert eine Kleidertauschparty für die ganze Schule

A„Kann ich so bleiben?“ fragt eine Schülerin einige Mitschülerinnen und schaut dabei in den Spiegel, der nahezu einen Rundumblick bietet. Die Freundinnen nicken ihr ermutigend zu. Wieder hat eine zufriedene Kundin in der Aula ein neues gebrauchtes Shirt beim geldfreien Shoppingerlebnis der besonderen Art erstanden. Die Textilklasse 11 organisierte eine zweitägige Kleidertauschparty. Nachhaltigkeit war ein wichtiges Ziel. Kleidung soll länger im textilen Kreislauf bleiben. Über eine Million Kleidungsstücke werden jährlich in Deutschland weggeworfen, von denen mindestens 50% noch tragbar wären. Auch auf die Bedeutung ihres Handwerks wollten die angehenden Schneiderinnen und Modenäherinnen aufmerksam machen. Sie wissen, welchen Aufwand es bedeutet, Kleidung zu produzieren und sie wünschen sich Wertschätzung der Kunden für diese Arbeit.

Die Klasse hat recherchiert, unter welchen Bedingungen textile Rohmaterialien produziert und die Textilien in Fernost genäht wird. Referentin Gisela Volz des evangelischen Partnerschaftscentrums Mission EineWelt wurde im Rahmen des hauptsächlich im Religionsunterricht stattfindenden Projekts eingeladen. Ausgehend von ihren Informationen vertieften sich die Schülerinnen und Schüler in das Thema und erstellten eine sehr ansprechende und informative Ausstellung, die sie in der Aula zeigten.
Mit einem gut durchdachten Kommunikationskonzept lud die Textilklasse zum Mitbringen von gebrauchter gut erhaltener Kleidung ein. Die Resonanz war anfangs verhalten. Aber schließlich sprang der Funke über und der Sammelbehälter füllte sich vor dem großen Tag der Kleidertauschparty täglich mehr. Das gewohnt kooperative Team am beruflichen Schulzentrum half zusammen: Ein Stand mit Kaffee aus fairem Handel und selbst gebackenem Kuchen wurde vom Fachbereich Ernährung und Versorgung organisiert.
 

Die Ausstellung über Hintergründe der Textilherstellung und Überlegungen zu unserem Konsumverhalten wurde um einen Laufzettel erweitert, auf dem Fragen zu den Tafeln beantwortet werden konnten. Ein kleiner Filmbeitrag aus der Ukraine ergänzte eigene Arbeitserfahrungen von Schülern in einer Nähfabrik z.B. in diesem osteuropäischen Land.

Die Praxislehrkräfte des Textilfachbereichs unterstützten mit fachgerechtem Equipment die Präsentation der Kleidung, die in der Aula zu einer äußerst ansprechenden Boutique aufgebaut wurde. Im angrenzenden Religionsraum entstanden Umkleidekabinen und es wurden Spiegel platziert. Angenehme Musik bildete eine passende Hintergrunduntermalung. Nun konnten jeweils zwei Klassen pro Unterrichtsstunde am Projekt teilnehmen. Die ansprechende Atmosphäre und die höchst professionelle Betreuung durch die Textilklasse lockten viele Interessentinnen und Interessenten an und so konnte ein Großteil der Kleidung neue glückliche Besitzerinnen und Besitzer finden. „Welch eine geniale Idee! Sowas müssen wir wieder machen!“ meinte eine Kundin begeistert.

Text: Renate Käser
Bilder: Jessica Quednau, Sabine Otter, Antonia Koch, Elisabeth Dandl

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