BFS Sozialpflege: Schulleben

Globales Lernen am Beispiel des Niger - Ein Projekttag der Klasse S 11b

Eine ganz andere Welt findet sich im Niger, dem afrikanischen Land am Rande der Sahara, wenn wir es mit Deutschland vergleichen. Und doch sind viele Dinge ähnlich, die den Menschen in ihrem alltäglichen Leben im Miteinander wirklich wichtig sind. „Wir sind gleiche Leute mit Gefühlen drinnen“, so drückt es eine Schülerin aus. Das Ehepaar Solange und Marc Feyerabend ist als Referentin/Referent für Globales Lernen im Rahmen des Programms Bildung trifft Entwicklung tätig. Sie verbinden beide Länder durch ihr gemeinsames Handeln und sie nehmen bei einem Projekttag im Januar die Klasse S 11b mit auf eine ganz besondere „Weltreise“.

Solange Feyerabend kocht und redet. Sie ist im Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern. Sie spielt Musik aus ihrem Heimatland vor und sie vermittelt ein kommunikatives Gemeinschaftsgefühl. Sie zeigt, wie Kochen mit Grundnahrungsmitteln geht. Fertigprodukte sind teuer und im Niger kaum verfügbar. Lebensfreude entsteht auch durch Musik. Sie wird in den kleinen Dingen des Alltags gesucht und muss auch dort gefunden werden, denn Luxus nach europäischen Vorstellungen gibt es kaum in dem wirtschaftlich armen Land Zentralafrikas.

Der Deutsche Marc Feyerabend hat den Niger bei einem zweijährigen Arbeitseinsatz zusammen mit seiner aus dem Tschad stammenden Frau kennengelernt. Doch was ist eigentlich arm und was ist reich? Kann man das nur an Besitztümern festmachen? Oder ist auch jemand reich, der mit wenig materiellen Ressourcen gut zu leben weiß? Das bespricht Herr Feyerabend mit der Klasse.

„Eigentlich ist jeder reich auf seine Art“, resümiert ein Schüler.
Auf dem Boden skizzieren die Schülerinnen und Schüler mit Kreppband die Umrisse der Kontinente unserer Erde. Wo wohnen im Verhältnis wie viele Menschen? Die Gruppe verteilt sich entsprechend auf dieser Weltkarte. Wer besitzt eigentlich wie viel? Auch das wird markiert. Am meisten materielle Reichtümer haben die Länder des Nordens. Dann kommt die Frage: „Wer nimmt am meisten Flüchtlinge auf?“. Es ist bei weitem nicht Deutschland, wie manche vermuten. Die großen Zeltstädte für Geflüchtete stehen in den ärmeren Regionen des Südens.

Was wünschen wir uns für die Zukunft unserer Erde? Auf ein gutes Miteinander auf unserem Planeten kommt es an. Mit Verständnis, Neugier aufeinander und gegenseitiger Unterstützung merken wir, dass wir alle viel voneinander lernen können. Das hat sich auch unserem Projekttag gezeigt.

Text: Renate Käser
Bilder: Christine Scheuring, Kristin Weißenberger

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